Erste Ideen für Unnas Mobilitätskonzept: Radspur auf dem Ring, Einbahn auf Hertinger Straße

Höhere Verweilqualität in der Kernstadt, übersichtlichere Verkehrslenkung, Förderung des Radverkehrs – die Kreisstadt will Ernst machen mit ihrem Mobilitätskonzept, das sich Bürgermeister Dirk Wigant im Kommunalwahlkampf 2020 als Kandidat der CDU auf die Fahnen geschrieben hatte.

Mit der Versicherung, alle Verkehrsmittel und Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt nebeneinander zu sehen und keine einseitige Bevorzugung zum Beispiel des Radverkehrs betreiben zu wollen.

Allerdings sollen schon deutlich weniger Autos in der Kernstadt unterwegs sein.

Die Gerhart-Hauptmann-Straße in Unna. (Foto RB)

So hat die SPD-Fraktion im Zuge des Mobiliätskonzepts bereits ein autoarmes Innenstadtquartier beantragt (Gerhart-Hauptmann-Straße/Klosterstraße);

im Zuge der Neugestaltung des Morgentorplatzes soll ebenfalls die Verweilqualität durch die Schaffung eines „Shared Space“ erhöht und entsprechend der Autoverkehr zurückgedrängt werden.

Es gibt dort künftig auch weniger Parkplätze.

Dafür über 300 neue auf dem Gelände des neuen Einkaufscenters „Mühlencenter“ auf dem ehemaligen Mühle Bremme-Gelände hinter der Post.

Beigeordneter Jens Toschläger hat jetzt Ideen für konkrete Testphasen vorgestellt, um das Mobilitätskonzept in Unna in die Praxis umzusetzen.

Die eine Idee wäre eine Radspur auf dem bisher radspurfreien Verkehrsring. Dazu soll, so die Überlegung der Stadt, eine der drei Fahrspuren für den Autoverkehr „abgezwackt“ und durch entsprechende Abmarkierungen für den Radverkehr reserviert werden.

Ostring Unna – Foto RB

Dieser Plan bedarf der Zustimmung des Landesbetriebs Straßen.NRW. Zunächst solle die Radspur als Testphase laufen, z. B. auf dem Ostring angelegt.

Die zweite Überlegung könnte die Stadt einfacher umsetzen: Die Hertinger Straße soll zur Einbahnstraße werden, entweder stadtein- oder stadtauswärts.

Dazu wäre der Zeitpunkt aus Verwaltungssicht günstig, da die Hertinger Straße ohnehin seit Wochen gesperrt ist aufgrund der langfristigen Bautätigkeiten im Umfeld der Brockhausstraße – Kanalbau und daran anschließend die neue Grundschule und Kita.

Eine Einbahnregelung wäre für die Stadt verhältnismäßig schnell umzusetzen.