Da bucht man einen Impftermin fürs Impfzentrum Unna, Kreis Soest, Märkischer Kreis… und bei der Ankunft gibt es ärgerliche Diskussionen bis offenen Streit: Denn der impfwillige Kunde ist überhaupt noch nicht für eine Impfung vorgesehen, ist noch gar nicht an der Reihe. Er (oder sie) wird dann wieder weggeschickt.
Der Ärger und der Zeitverlust für alle Beteiligten ist dann groß, und von diesem Problem berichten aktuell alle Impfzentren in der Region: Auch im Impfzentrum Unna laufen jetzt vermehrt Fälle auf, in denen Personen sich einen Impftermin zu Unrecht gebucht haben.
An der Reihe sind bei den Impfungen aktuell bestimmte Berufsgruppen (Polizisten, Lehrkräfte, Kitapersonal, Pflegekräfte) und auch immer noch die über 80-Jährigen, erinnert die Kreisverwaltung. Da jetzt vermehrt Personen Termine buchen, die zu keiner dieser Gruppen gehören, verzögert das die Impfungen der tatsächlich Berechtigten.
Diese werden durch die Corona-Impfverordnung des Bundes und den Priorisierungsplan der Landesregierung definiert. HIER berichten wir.

Derzeit sind nur die über 80-Jährigen berechtigt, einen Impftermin über die Terminvergabesoftware www.116117.de der Kassenärztlichen Vereinigung zu buchen. Eine Kontrolle des tatsächlichen Alters und damit der Berechtigung findet allerdings während des Buchungsvorgangs nicht statt. Das geschieht somit erst im Impfzentrum.
„Wer sich einen Termin bei der Kassenärztlichen Vereinigung bucht, obwohl er noch keine 80 Jahre oder älter ist, muss am Impfzentrum abgewiesen werden“,
stellt der Leiter des Gesundheitsamts Unna, Josef Merfels, klar.
„Vor der Impfung wird am Zentrum die Berechtigung geprüft – und wer nicht berechtigt ist, bekommt auch keine Impfung. Wir bitten daher nur diejenigen Termine zu buchen, die auch tatsächlich an der Reihe sind. Alle anderen müssen Geduld haben.“
Der Plan, wer mit welcher Impfpriorität geimpft werden soll, ist von der Bundesregierung in der Corona-Impfverordnung festgelegt worden. Die Landesregierung NRW legt fest, wann welche Personengruppe an der Reihe sind. Und das sind derzeit Personen über 80, Pflegebedürftige und Menschen in Pflegeeinrichtungen. Außerdem sind Personen an der Reihe, die im medizinischen oder pflegerischen Bereich arbeiten sowie Kita- und Lehrpersonal von Grund- und Förderschulen. Die Liste der aktuell Berechtigten ist unter www.mags.nrw/coronavirus-schutzimpfung zu finden.
„Auch wer hofft, durch „geheime“ Listen, persönliche Beziehungen oder Tricks an tagesaktuell übrig gebliebene Rest-Impfdosen zu kommen, wird enttäuscht werden.“
Für Restdosen gibt es einen konkreten Plan für das Kreis-Impfzentrum in Unna und eindeutige Anweisungen an die mobilen Impfeinheiten.
Diese Dosen werden innerhalb der aktuell berechtigten Personengruppen mit höchster oder hoher Priorität verimpft. Auch werden Personen angesprochen, die zu einem späteren Termin bereits eine Zusage haben, ob sie einen Termin eher wahrnehmen können.
Aussicht auf Impfung in Arztpraxen
Personen mit Grunderkrankungen sollen laut bisheriger Planung des Landes NRW ab Ende März / Anfang April in niedergelassenen Arztpraxen ein Impfangebot erhalten. HIER unser Bericht.
Quelle: Kreis Unna / Pressesprecher Max Rolke