375.000 € extra für Unnas Kultur – CDU: „Wir sind dabei!“

25.000 Euro extra fürs Lichtkunstzentrum von der Stadt Unna. Dazu im Haupt- und Finanzausschuss heute Abend (24. 9.) fast einstimmig Ja von der Politik. Die Empfehlung für den Rat ist damit eindeutig.

Den Extrazuschuss hatte das Zentrum für Internationale Lichtkunst wie berichtet beantragt, weil ihm wegen der monatelangen coronabedingten Zwangsschließung in diesem Jahr ein Defizit von mehreren 10.000 Euro ins Haus steht. 

Im Kulturausschuss am Dienstag kam ein vehementes „Ja“ dazu nur von den Grünen. Die Vertreter der anderen Parteien wollten zunächst im Hauptausschuss einen Überblick über die konkreten Auswirkungen der Coronakrise auf alle städtischen Kultur- und Veranstaltungsstätten vor sich haben, bevor über Einzelzuwendungen (und dann noch in solcher Höhe) entschieden werde. 

Diesen Überblick konnte Stadtkämmerer Achim Thomae im Haupt- und Finanzausschuss liefern: Aufgrund der Coronakrise ergebe sich

  • rund 100.000 Euro Mehrbedarf für das Kultur- und Kommunikationszentrum Lindenbrauerei
  •  und 250.000 Euro Mehrbedarf für die Veranstaltungs-GmbH. 

Das gesamte Corona-bedingte Minus für die Stadt Unna beziffert Thomae mit 10,5 Millionen Euro, allein 7 Mio. davon sind auf Einbrüche bei der Einkommens- und Gewerbesteuer zurückzuführen. 

Die einzige Gegenrede zu dem Lichtkunstzuschuss und der einzige kritische Einwand zu den Kulturzuschüssen generell kam heute Abend von Frank-Holger Weber (zwar inzwischen Mitglied der FLU, aber im Rat weiter fraktionslos): Er stellte die Frage, wie diese aufgelisteten Beträge denn zustande gekommen wären.

„Mir ist es wichtig, dass die Einrichtungen durch die Krise kommen“, unterstrich er seinen Ansatz. „Reicht dieser genannte Betrag für die Lindenbrauerei? Braucht sie nicht möglicherweise mehr?“ Die Lindenbrauerei habe die Summe selbst ermittelt, antwortete Kämmerer Thomae vage. 

Und Rudolf Fröhlich (CDU), sonst mit seiner Fraktion stets in vorderster Reihe der Kulturzuschuss-Skeptiker, wischte die Bedenken mit ungewohnt großzügigem Gestus vom Tisch: „Wir sind keine Bank, sondern ein Rat. Und die 25.000 Euro für die Lichtkunst hätten wir schon im Kulturausschuss mitgetragen, wollten aber erst einen Gesamtüberblick haben. Jetzt haben wir ihn: Wir sind dabei!“