Vergeblich gehofft – Unnas Weihnachtsmarkt fällt aus

Der Vorstoß der SPD ca. zwei Wochen vor der Kommunalwahl hat auch nichts mehr genützt. Auch in Unna wird es im Coronajahr 2020 keinen Weihnachtsmarkt geben. Das gab Daniela Guidara vom Stadtmarketing am Montagnachmittag, 21. 9., um 17 Uhr bekannt.

In einer kurzen Pressemitteilung schreibt Guidara: 

„Bis zuletzt haben wir gehofft. Aber aufgrund der aktuellen Coronaschutzverordnung des Landes NRW ist ein Weihnachtsmarkt Unna in der bekannten Form nicht genehmigungsfähig.

Nach Abstimmung mit Vertretern der Schausteller, des Ordnungsamtes und heute final in der Gesellschaftsversammlung der Unna Marketing GmbH sind wir gemeinsam zu der Entscheidung gelangt, dass der Weihnachtsmarkt Unna in 2020 nicht stattfindet.

Statt dessen plant Unna Marketing eine atmosphärische Beleuchtung im Advent, die zum Besuch der Unnaer Innenstadt einlädt.“

Die SPD hatte am 4. September noch angeregt, den Weihnachtsmarkt in geänderter konzeptioneller Form stattfinden zu lassen – mit z. B. weit auseinandergerückten Buden und Essen / Getränken zum Mitnehmen. Doch offenbar sehen Stadt und Stadtmarketing keine Möglichkeit. 

Damit sind sie nicht allein. Auch die kleineren Nachbarkommunen Fröndenberg und Holzwickede hatten wie berichtet bereits frühzeitig ihre (jeweils auf ein Wochenende begrenzten) Weihnachtsmärkte ersatzlos abgesagt. 

Weihnachtsmarkt Unna ( Archivbild RB)

Auszug aus der kritischen Bestandsaufnahme der SPD Unna vom 4. September 2020:

„Andere Städte haben das bereits erfolgreich vorgemacht. Sie setzen unter anderem auf eine Art Einbahnstraßensystem mit vorgegebener Laufrichtung und Essen und Trinken zum Mitnehmen

Neben Gastronomen, Einzelhandel und Kulturschaffenden sind insbesondere die Schausteller betroffen. Ihre letzten Einnahmen stammen vom Weihnachtsmarkt 2019. Dann kam die Winterpause, dann Corona und seitdem läuft nichts mehr.

Um der Branche zu helfen, wurden mancherorts in Nordrhein-Westfalen temporäre Freizeitparks mit Fahrgeschäften eröffnet oder es wurde zumindest die Aufstellung einzelner Kirmesattraktionen und Imbissbuden im Innenstadtbereich ermöglicht. Leider ist selbst dies bislang in Unna nicht gelungen. Auch hier fordern wir, dass seitens der Verwaltung endlich die Initiative ergriffen und nach einer Lösung gesucht wird.“

Wieso könne sich nicht ein Kinderkarussell für ein paar Tage vor der Sparkasse oder auf dem Alten Markt drehen und damit den Menschen auch ein Stück Lebensfreude zurückgeben? Was spräche gegen Leckereien zum Mitnehmen, selbstverständlich alles im Rahmen der aktuellen Vorgaben? 

„Die verpflichteten Schausteller und Kulturschaffenden stehen quasi bei Fuß. Gelingt es, ein stimmiges Konzept zu erstellen, das den aktuellen Einschränkungen gerecht wird, könnte die Veranstaltung kurzfristig realisiert werden. Darüber hinaus kann dieses Wissen auf andere Veranstaltungen mit vergleichbarem Charakter angewendet werden und zu deren Umsetzung beitragen.“